Warum klassische Therapieansätze oft versagen – und wie unser Brettspiel "Mein inneres Team" hilft

Warum klassische Therapieansätze oft versagen – und wie unser Brettspiel "Mein inneres Team" hilft

Spielend Trauma bewältigen: Wie ein Junge mit dem Brettspiel „Mein Inneres Team“ seine Ängste überwand

Traumatisierte Kinder brauchen Werkzeuge, um ihre Emotionen zu verstehen und zu steuern. Das Therapie-Brettspiel Mein Inneres Team bietet genau das – eine spielerische Möglichkeit, psychische Stabilität und innere Stärke zu fördern. In diesem Fallbeispiel zeigen wir, wie ein Junge mit schwerer Missbrauchs- und Gewaltbiografie durch das Spiel Selbstvertrauen entwickelte und seine Ängste in den Griff bekam.

Ein Junge, viele Brüche: Wenn Erwachsene versagen

Dieser Junge musste in seinem kurzen Leben bereits mehrere Aufenthaltswechsel durchstehen, darunter verschiedene Pflegefamilien. Er galt als „tickende Zeitbombe“ und entwickelte Tätertendenzen – ein Muster, das oft bei schwer traumatisierten Kindern zu beobachten ist. Sein Leben war geprägt von Missbrauch, psychischer und physischer Gewalt sowie wiederholten Beziehungsabbrüchen. Doch innerhalb eines Jahres zeigte er beeindruckende Fortschritte. Die Arbeit mit Mein Inneres Team machte deutlich, wie viele Erwachsene – auch Fachkräfte – in seinem Leben versagt hatten.



Das innere Team: Spielerisch zur psychischen Stärke

Mit dem Brettspiel Mein Inneres Team erhielt der Junge die Aufgabe, aus 40 unterschiedlichen Eigenschaften sein persönliches „Startelf“-Team zu wählen. Überraschenderweise entschied er sich zunächst für 13 Spieler, die er später auf 8 Kernspieler reduzierte. Seine finalen Stärken waren:

    • Geduld
    • Intelligenz
    • Selbstvertrauen
    • Kreativität
    • Handwerkliches Geschick
    • Durchhaltevermögen
    • Sportlichkeit
    • Selbstverteidigung

Der Kampf gegen die Angst: Die Gegneranalyse

Die nächste entscheidende Aufgabe bestand darin, einen Mannschaftskapitän zu wählen – die wichtigste Kompetenz, die sein Team anführt. Seine Wahl fiel auf Selbstverteidigung. Warum? Weil sein Gegnerteam aus folgenden Eigenschaften bestand:

    • Versagensangst
    • Verlustangst
    • Angst
    • Abhängigkeit

Besonders bemerkenswert: Sein Gegnerteam hatte nur vier Spieler – eine visuelle Erkenntnis, die ihm zeigte, dass seine inneren Stärken bereits in der Überzahl waren.

Strategien zur Überwindung der Ängste

Gemeinsam analysierten wir, welche seiner Spieler gegen die negativen Gegner antreten könnten:

  • Gegen Versagensangst: Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen. Er erkannte, dass er sich selbst mehr vertrauen konnte, weil er bereits viele Herausforderungen gemeistert hatte.

  • Gegen Abhängigkeit: Selbstverteidigung. Er lernte, Grenzen zu setzen – auch gegenüber Fachkräften, die ihm oft wenig traumasensibel oder sogar übergriffig begegneten.

  • Gegen Verlustangst: Dieser Gegner erhielt ein Transferangebot! Nach Reflexion stellten wir fest, dass Verlustangst in einem gesunden Maß eine Stärke sein kann, weil sie vor neuen Verletzungen schützt. Die Regel: Hält sich dieser Spieler an die Spielregeln, darf er bleiben – andernfalls geht er auf die Ersatzbank oder wird ausgetauscht.

Fazit: Vom Opfer zum selbstbestimmten Spieler

Dieses Fallbeispiel zeigt eindrucksvoll, wie „Mein Inneres Team“ hilft, traumatisierte Kinder zu stabilisieren und ihnen Handlungsfähigkeit zurückzugeben. Der Junge erkannte seine Stärken und konnte sich bewusst gegen seine Ängste positionieren. In der nächsten Beratung wird er sein Zukunfts-Wunsch-Team erstellen – eine Vision für ein starkes, selbstbestimmtes Leben.

Für Fachkräfte ist dieses Spiel ein unschätzbares Werkzeug, um Kindern dabei zu helfen, ihre Emotionen zu sortieren und eine neue Perspektive auf ihr Leben zu entwickeln. Denn jedes Kind verdient eine Chance auf innere Sicherheit und Stärke.

➡️ Möchtest du mehr über „Mein Inneres Team“ erfahren? Hier geht’s zum Spiel: Therapie-Tool - Brettspiel "Mein Inneres Team"

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